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Das sind Ihre Vorteile beim Firmenkredit

Unternehmen greifen auf Fremdkapital zurück, um zu investieren oder finanziell schwierige Zeiten zu überbrücken. Im Vergleich zu Krediten für Verbraucher müssen Antragsteller bei Firmenkrediten nach strengeren Kriterien nachweisen, dass sie kreditwürdig sind. Sachbezogene Sicherheiten wie Maschinen und Grundstücke gehören dazu. Wenn die Hausbank den Kredit ablehnt, kann eine Bürgschaftsbank helfen.

Das Wichtigste in Kürze

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  • Firmenkredite oder Unternehmerdarlehen sind rein für betriebliche Zwecke gedacht.

  • Banken verlangen vor Kreditvergabe einen detaillierten Einblick in die wirtschaftlichen Kennzahlen.

  • Mit ausreichend Sachsicherheiten haben Firmen größere Chancen auf einen Kredit.

  • Für Selbstständige und Freiberufler sind Firmenkredite oft nur mit Bürgschaft zu bekommen.

Definition: Firmenkredit

Über einen Firmenkredit oder ein Unternehmerdarlehen beschaffen sich Unternehmen Geld für betriebliche Zwecke. Meist sind es kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die mit neuem Kapital für ihre Weiterentwicklung sorgen wollen. Sie investieren in neue Technologien, zusätzliche Software, erweitern ihren Fuhrpark oder ersetzen alte Maschinen. Während der Existenzgründung dienen Firmenkredite zum Aufbau des Geschäfts. Sie decken die Kosten für die Ausstattung von Räumlichkeiten oder Gehälter der ersten Mitarbeiter.

Diese Kreditfinanzierung ist an Bedingungen geknüpft – dazu zählt hauptsächlich, dass sie dem Unternehmen zugutekommen muss. Unter anderem bestimmt der Verwendungszweck, welche Laufzeit sich am besten eignet:

  • Kurzfristige Kredite helfen Firmen dabei, zahlungskräftig zu bleiben. Auf diese Weise können sie sich schnell mit Kapital versorgen, falls die Auftragslage kurzzeitig schlecht ist oder die Kunden nicht zuverlässig zahlen.

  • Mittelfristige Kredite eignen sich für Unternehmen, die in neue Ausstattung oder zusätzliche Arbeitsmittel investieren. Diese Kredite sind meist in einem überschaubaren Zeitraum von wenigen Jahren zurückgezahlt.

  • Langfristige Kredite oder stemmen große Investitionen von Betrieben, die lange Laufzeiten voraussetzen. Hierunter fällt beispielsweise die räumliche Erweiterung der Firma durch Neubauten oder Niederlassungen. Auch Existenzgründer setzen eher auf langfristige Kredite, weil die zukünftige Finanzlage in der Anfangsphase unsicher ist.

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Neben Investitionskrediten können Firmen auf Sonderformen wie den Kontokorrentkredit zurückgreifen. Ähnlich dem privaten Dispokredit können Firmen ihre Konten kurzfristig bis zu einer festgelegten Höhe überziehen. So lassen sich Zeiten zwischen Ausgaben und Einnahmen überbrücken – etwa beim Einkauf von Waren oder der Auszahlung von Gehältern. Der Zinssatz liegt bei Kontokorrentkrediten allerdings meist im zweistelligen Bereich.

Was gilt es beim Firmenkredit zu beachten?

Firmenkredite stehen verschiedenen Unternehmensformen offen: Gewerbebetriebe, Selbstständige und Freiberufler sind berechtigt, einen Unternehmenskredit zu beantragen. Auch Organisationen, Vereine und Institutionen können diese Form von Krediten nutzen. In der Regel sind es der oder die Geschäftsführer, die den Kreditvertrag unterschreiben.

Wie bei Privatkrediten prüfen Banken bei Unternehmen sehr genau, wie es um die Kreditwürdigkeit bestellt ist. Auskunfteien sammeln Informationen speziell zu Firmen. Ist ein Betrieb hier schon negativ aufgefallen, verweigert eine Bank oft den Kredit. Zusätzlich greifen manche Finanzdienstleister auf die klassische SCHUFA-Auskunft zurück, um den unterzeichnenden Geschäftsführer oder Einzelunternehmer zu überprüfen.

Die Zinsen gut vergleichen

Wer sich für einen Firmenkredit interessiert, tut gut daran, die Zinsen sorgfältig zu vergleichen. Grundlage muss stets der effektive Jahreszins sein. Dieser setzt sich zusammen aus dem Nominalzinssatz sowie den Nebenkosten, die die Bank für das Geldgeschäft über die gesamte Laufzeit berechnet. Nur die effektiven Jahreszinsen spiegeln die gesamten Zinskosten wider.

Wie hoch der Zinssatz bei Firmenkrediten ist, hängt von den gängigen Komponenten ab: Darlehenssumme, Laufzeit, Bonität. Aber auch die Sicherheiten, die eine Firma bieten kann, sorgen für ein gutes Zinsangebot. Unternehmen sollten darauf achten, dass der Zinssatz über die gesamte Laufzeit stabil bleibt. Variable Zinsen erhöhen das Risiko, irgendwann die Zahlungen nicht mehr leisten zu können. Generell ist der Zinssatz von Firmenkrediten höher als bei Konsumentenkrediten. Ein Vergleich mehrerer Anbieter ist deshalb umso wichtiger, um das günstigste Angebot zu finden.

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Wie bei Verbraucherdarlehen sind auch bei einem Firmenkredit separate Gebühren für die Kreditbearbeitung unzulässig. Der Bundesgerichtshof (BGH) urteilte 2017, dass Banken solche Entgelte nicht verlangen dürfen. In der Vergangenheit konnten Unternehmer solche unrechtmäßig erhobenen Kreditbearbeitungsgebühren zurückverlangen.

Welche Unterlagen sind bei einem Firmenkredit notwendig?

Die Bank prüft vor der Vergabe von Investitionskrediten ein Unternehmen auf Herz und Nieren. Antragsteller wirken positiv auf die Kreditentscheidung ein, wenn sie die finanzielle Situation ihres Betriebs von sich aus offenlegen. Folgende Informationen sind für Finanzinstitute wichtig:

  • Bilanzen: Ausführliche Gegenüberstellungen der Einnahmen und Ausgaben geben Einblick darüber, wie ein Unternehmen wirtschaftet. Banken interessieren sich für die Daten der letzten drei bis fünf Jahre.

  • BWA: In der Betriebswirtschaftlichen Auswertung sind die Einnahmen und Ausgaben aus dem laufenden Geschäftsjahr aufgelistet. Kontoauszüge belegen die aktuellen Finanzen.

  • Auftragslage: Kann eine Firma eine gute Auslastung anhand von laufenden und möglichen Aufträgen nachweisen, steigen die Chancen für einen Kredit.

  • Informationen aus dem Handelsregister: Die Einträge geben Auskunft zur Unternehmensform und wie sich bei mehreren Gesellschaftern die Firmenanteile verteilen.

  • Steuerbescheide: Durch ihre Steuerbescheide weisen Unternehmen nach, wie ihre Gewinne konkret aussehen. Vorgelegt werden sollten die Bescheide für die beiden vergangenen Jahre.

  • Verträge und laufende Kredite: Daraus geht hervor, welche Verbindlichkeiten eventuell gegenüber Dritten bestehen.

Wer seine Unterlagen übersichtlich zu präsentieren weiß, kann bei der Bank punkten. Auch allgemeine Daten zum Unternehmen, der Branche sowie ein ausführlicher Bedarfsplan für das Fremdkapital erhöhen die Glaubwürdigkeit – und damit die Chancen für einen Firmenkredit.

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Beim Existenzgründerkredit fehlen selbstverständlich Unterlagen aus der obigen Liste. Umso stärker kommt es hier auf den Businessplan an. Wer als Gründer einen Firmenkredit aufnehmen möchte, muss die Bank mit Erfahrungen und Qualifikationen überzeugen. Die größte Rolle spielt aber die Geschäftsidee.

Konditionen bei einem Firmenkredit

Neben der Volljährigkeit müssen Antragsteller für einen Firmenkredit eine einwandfreie Bonität nachweisen. Zudem koppeln viele Banken ihre Angebote daran, dass sowohl Unternehmenssitz als auch privater Wohnsitz des Kreditnehmers in Deutschland liegen.

Interessenten sollten in ihrem eigenen und im betrieblichen Sinne auf einige Konditionen im Kreditvertrag besonders viel Wert legen. So kann es für die Geschäftsentwicklung förderlich sein, in den ersten Monaten eine tilgungsfreie Zeit zu vereinbaren. Der Unternehmer kann dann mit dem Kapital zunächst arbeiten und muss keine Engpässe fürchten. Zudem gehört die Möglichkeit zu außerplanmäßigen Tilgungen in die Finanzierung. Das gibt bei ausreichendem Ertrag der Firma die Chance, den Kredit schneller zurückzuzahlen.

Wer seiner Firma mit einem Kredit weiterhelfen möchte, sollte schon bei der Planung die Rückzahlungsvariante bedenken. Werden die Raten annuitätisch abgezahlt, bleibt die Höhe der monatlichen Zahlungen bis zum Ende der Vertragslaufzeit gleich. Bei einem Tilgungskredit nimmt die Höhe der Gesamtrate Monat für Monat ab. Das kann von Vorteil sein, wenn bei einem mittelfristigen Kredit die Auftragslage für die ersten Monate oder Jahre sehr gut aussieht, gegen Ende der Kreditlaufzeit aber mit weniger Einnahmen zu rechnen ist.

Sicherheiten bei einem Firmenkredit

Wer mehrere Anbieter vergleicht, stellt fest: Banken fordern unterschiedliche Sicherheiten bei der Vergabe von Firmenkrediten ein. Das können Sachsicherheiten sein oder eine Bürgschaft durch eine dritte Person. Als Sachsicherheiten können Unternehmen Folgendes einbringen:

  • Grundstücke (Eintragung einer Grundschuld stellt eine besonders hohe Sicherheit dar)

  • Immobilien

  • Maschinen und Fahrzeuge

  • Aktien

  • Lebensversicherungen

Die Chancen für einen Firmenkredit stehen besser, wenn ein Dritter für die kreditaufnehmende Firma bürgt. Das gilt vor allem zu Beginn der unternehmerischen Tätigkeit. Durch die Bürgschaft ist gegenüber der Bank sichergestellt, dass bei Zahlungsausfall jemand anders einspringt. Ihr Risiko minimiert sich dadurch erheblich. Der Bürge muss solvent sein und ist bestenfalls nicht selbstständig tätig.

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Sollte ein Firmenkredit lediglich an fehlenden Sicherheiten scheitern, kann eine Bürgschaftsbank der Bundesländer als Bürge einspringen. Das sind spezielle Förderbanken, die mit staatlicher Unterstützung die Aufnahme von Krediten ermöglichen. Dabei bürgen sie gegenüber der kreditgebenden Bank im Fall von Zahlungsausfällen mit 80 Prozent. Für den Kreditnehmer bedeutet eine solcher Firmenkredit mit Bürgschaft Mehrkosten: Er zahlt der saarländischen Bürgschaftsbank beispielsweise ein Prozent der Kreditsumme als Einmalentgelt. Außerdem sind jährlich 1,5 Prozent des Bürgschaftsbetrags als Provision fällig. Die Konditionen sind in den anderen Bundesländern ähnlich.

Lässt sich ein Firmenkredit von der Steuer absetzen?

Da ein Firmenkredit unternehmerischen Zwecken dient, kann das Unternehmen die mit ihm verbundenen Zinsen von der Steuer absetzen. So können sich vor allem Selbstständige einen kleinen Teil der betrieblichen Investition vom Fiskus zurückholen. Über die genauen Regelungen je nach Unternehmensform informiert im Einzelnen ein Steuerberater.

Der feine Unterschied: Unternehmenskredit vs. Kredit für Selbstständige

Hausbanken vergeben Firmenkredite meist mit einem kleinen, aber feinen Unterschied. Selbstständige oder Freiberufler die allein das Risiko ihres Business tragen, stehen bei betrieblichen Krediten hintenan. Der Grund: Für die oft kleinen Kreditsummen ist der Aufwand für die Bank zu groß. Sie konzentrieren sich daher eher darauf, mittelständischen und größeren Unternehmen Kredite zu gewähren.

Das Problem der kleinen Zielgruppe ist klar: Vielfach benötigen sie einen Firmenkredit, ohne Sicherheiten bieten zu können. Das ist insbesondere in der Gründungsphase ein Problem. Fehlen solche Sicherheiten, ist das Risiko für Zahlungsausfälle vielen Kreditinstituten zu hoch. Punkten können Selbstständige und Freiberufler vor allem mit:

  • einem sehr guten Businessplan, der auch gewisse Risiken kalkuliert

  • einer innovativen Geschäftsidee,

  • einem solventen Bürgen

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Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert Gründer, Selbstständige und mittelständische Unternehmen mit diversen Förderprogrammen. Das Angebot richtet sich beispielsweise an junge Unternehmen und Existenzgründer ohne Eigenkapital. Ein Antrag bietet sich deshalb besonders für Selbstständige an, die bei ihrer Hausbank eine Kreditabsage erhalten haben.

Wenn die Bank den Kredit ablehnt

Erfüllen Unternehmen die Voraussetzungen bei einer Bank nicht, wird sie den Kreditantrag ablehnen. Dann versprechen auch Firmenkredite ohne Sicherheiten oder sogenanntes Crowdlending (P2P-Kredite) den Interessenten Vorteile. Hier wird auf die Prüfung der Bonität meist verzichtet. In der Folge erhalten auch Firmen einen Kredit, bei denen die Liquidität fraglich ist. Wirklich vorteilhaft ist das weder für Kreditnehmer noch für die privaten Investoren: Die einen zahlen für diese fehlenden Kriterien mit hohen Zinsen, die anderen investieren in ein Geschäft mit unkalkulierbarem Ausfallrisiko.

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Sollten Sie noch Fragen zum Firmenkredit haben oder eine persönliche Beratung benötigen, dann helfen Ihnen unsere kompetenten und speziell geschulten Kreditexperten gerne weiter. Rufen Sie einfach unter der Nummer 0800 433 88 77 an. Sie erreichen uns täglich von 8 bis 20 Uhr – für Sie selbstverständlich 100% kostenlos und unverbindlich.

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Patrick Reuter

Patrick Reuter

Patrick Reuter, Diplompolitologe für internationale Beziehungen, hat seit über 20 Jahren Erfahrungen und Expertise in der Banken- und Versicherungswirtschaft. Bereits vor seiner Anstellung bei Finanzcheck.de war Patrick Reuter Experte für Beitrags- und Leistungsrecht von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen. Seit 2012 ist Patrick Reuter das Herzstück von Finanzcheck.de wenn es um das Wissen auf dem deutschen Kreditmarkt und die bestmögliche Beratung für unsere Kunden geht.