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Wer sich den Traum vom Neuwagen erfüllen möchte, hat dafür verschiedene Möglichkeiten. Das Auto kann gekauft, finanziert oder geleast werden. Im Vergleich zum Leasing gehört bei der Finanzierung das Fahrzeug am Ende dem Halter, beim Leasen jedoch müssen die Kunden für den Wertverlust aufkommen. Dieser Ratgeber zeigt, worin die Unterschiede zwischen Leasing und Finanzierung bestehen und wann sich welche Form besser eignet.
Leasing bedeutet, das Nutzungsrecht eines Fahrzeugs zu erwerben.
Bei einer Finanzierung geht das Auto nach Rückzahlung des Darlehens in den Besitz der Kreditnehmer über.
Sowohl Kredit- als auch Leasingraten sind mit Zinsen behaftet.
Leasingnehmer müssen unter Umständen nach Vertragsablauf Nachzahlungen zum Ausgleich des Wertverlustes leisten.
Um festzustellen, welche Finanzierungsform besser geeignet ist, müssen Verbraucher zunächst wissen, was Leasing ist. Damit ist das Überlassen einer Sache auf bestimmte Zeit gemeint. Doch wie funktioniert Leasing?
Um ein Fahrzeug zu leasen, schließen die Kunden einen Vertrag mit einem Leasinganbieter oder dem Hersteller. In diesem ist festgehalten, dass der Eigentümer, in diesem Fall der Anbieter, für einen bestimmten Zeitraum dem Kunden ein Nutzungsrecht einräumt.
Der Leasingnehmer wird zum Halter des Fahrzeugs, allerdings nicht zum rechtlichen Besitzer. Er ist dafür verantwortlich, das Auto zu warten und zu reparieren, darf es allerdings nicht verkaufen und, sofern im Vertrag vereinbart, Dritten nicht überlassen.
Im Regelfall werden Leasingverträge auf mindestens ein Jahr, maximal 36 Monate geschlossen. Nach Ablauf dieser Zeit können die Kunden das Fahrzeug weiterhin leasen oder an den Anbieter zurückgeben.
Als Gegenleistung für das Überlassen des Autos sind die Kunden verpflichtet, eine monatliche Leasingrate aufzubringen. Diese soll die Wertminderung ausgleichen, die durch den Gebrauch des Fahrzeugs entsteht. Die Höhe der Rate setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:
Fahrzeugalter
Modell und Leistung
Kilometerleistung
Mögliche Sonderleistungen wie ein Servicevertrag und inkludierte Versicherungen
Beim Leasen bestehen verschiedene Vertragsformen, die über die Höhe der Rate und auch über mögliche Nachzahlungen nach Ablauf des Vertrages entscheiden. Möglich sind folgende Formen:
Beim Restwertleasing bestimmen die Anbieter, wie hoch der Wertverlust während des Nutzungszeitraums ist. Daraus resultiert ein Restwert, also der Wert des Autos nach Ablauf der Leasingperiode. Die Differenz zwischen dem Kaufpreis sowie dem Restwert bestimmt die Höhe der Rate. Ein Beispiel zum Leasingrate-berechnen:
Ein Leasingfahrzeug hat einen Neuwert von 20.000 Euro. Unter Berücksichtigung der Nutzungsintensität gehen die Anbieter davon aus, dass nach einer zweijährigen Leasingperiode der Restwert 13.000 Euro beträgt. Dies entspricht einer Differenz von 7.000 Euro.
Beim Berechnen der Leasingrate ist außerdem eine Verzinsung zu berücksichtigen. Wie hoch diese ausfällt, variiert je nach Anbieter.
Bei einem Wertverlust von 7.000 Euro in 24 Monaten entspricht die Rate 291,67 Euro. Ausgehend von einer 3,45-prozentigen Verzinsung müssen die Leasingnehmer 337,94 Euro im Monat bezahlen.
Nach Ablauf des Leasingvertrages prüfen die Leasinggeber den tatsächlichen Wert des Fahrzeugs. Die Entwicklung der Wirtschaft, auch Unfälle und Gebrauchsspuren können für eine Abweichung zur Ersteinschätzung verantwortlich sein. Fällt der Restwert geringer aus als im Vertrag vereinbart, müssen die Kunden für die Differenz aufkommen.
Wie bei einer Finanzierung lassen sich auch die Leasingraten senken, indem die Kunden eine Anzahlung leisten. Manche Anbieter fordern diese sogar vor der Überlassung des Fahrzeugs.
Kilometerleasing: Die am häufigsten genutzte Vertragsform ist das Kilometerleasing. Bei Vertragsabschluss legen die Kunden eine maximale Kilometerleistung fest, die sie mit dem Fahrzeug zurücklegen. Je niedriger die Leistung, desto günstiger sind die Raten.
Nach Rückgabe des Fahrzeugs prüfen die Anbieter die zurückgelegten Kilometer. Liegen die Kunden unter ihrer Maximalleistung, wird ihnen ein Teil der Kosten erstattet. Liegen sie jedoch darüber, müssen sie mit einer Nachzahlung rechnen.
Viele Anbieter haben eine Kulanzgrenze, welche die Leasingnehmer überschreiten dürfen. Meist liegt diese bei 1.500 bis 2.500 Kilometer. Nach Überschreiten dieser Grenze wird je zusätzlichem Kilometer ein Betrag fällig. Häufig liegen die Kosten zwischen 10 und 15 Cent. Für Kunden ist es daher wichtig, ihre Kilometerleistung möglichst genau einzuschätzen.
Eine Finanzierung bietet sich an, wenn Verbraucher ein Fahrzeug kaufen möchten, aber nicht die finanziellen Mittel zur Begleichung des Kaufpreises haben. Bei einer Autofinanzierung nehmen sie – beim Händler, Hersteller oder einem unabhängigen Kreditinstitut – einen Kredit auf und kommen in monatlichen Raten für die Rückzahlung auf. Als Gegenleistung für die Bereitstellung des Darlehens verlangen die Kreditgeber einen Zins, der in den Monatsraten enthalten ist. Diese besteht also aus dem Tilgungsanteil zur Rückzahlung des Darlehens sowie dem Zinsanteil zur Deckung der Kosten.
Wie beim Leasing sind auch die Kreditnehmer während der Finanzierungsperiode nur Halter des Fahrzeugs und nicht rechtmäßige Eigentümer. Die Banken verlangen als Sicherheit den Fahrzeugbrief, wodurch sie über das Auto verfügen. Die Kreditgeber dürfen, sofern ihr Kunde nicht für die Raten aufkommt, das Fahrzeug verkaufen, um das Darlehen zu decken. Nach Rückzahlung des Kredits händigen die Banken den Kreditnehmern den Fahrzeugbrief aus, womit diese zum rechtmäßigen Eigentümer werden.
Für die PKW-Finanzierung müssen Verbraucher verschiedene Anforderungen erfüllen. So schreiben alle Banken vor, dass die Kreditnehmer einen Wohnsitz in Deutschland aufweisen müssen und die Volljährigkeit erreicht haben. Außerdem müssen die Antragsteller über eine gute Bonität verfügen. Viele Kreditinstitute verlangen zudem eine positive SCHUFA-Auskunft. Es gibt allerdings auch Kreditgeber, die Darlehen mit negativen Schufa-Einträgen vergeben. Diese sind allerdings mit deutlich höheren Zinsen behaftet, um das zusätzliche Risiko abzudecken.
Eine Autofinanzierung ist beim Händler wie auch bei der Hausbank möglich. Diese sind allerdings an ihre festen Konditionen gebunden. Verbraucher können online verschiedene Anbieter vergleichen, um das passende Angebote zu finden. Mit dem kostenfreien Kreditrechner von FINANZCHECK.de erhalten Kreditnehmer schnell und einfach einen guten Überblick, zu welchen Konditionen sie ihr Wunschfahrzeug finanzieren können.
Um entscheiden zu können, ob Leasing oder Finanzierung besser geeignet ist, müssen Verbraucher sämtliche Fakten abwägen. Die nachfolgende Auflistung gibt einen guten Überblick über die Unterschiede beider Formen:
Finanzierung
Fahrzeug geht nach Ablauf der Vertragsperiode in den Besitz der Kunden über
Monatsrate errechnet sich anhand der Darlehenssumme, Laufzeit und den Zinsen
Vertragsdauer liegt im Regelfall zwischen drei und sechs Jahren
19 % Umsatzsteuer zuzüglich zum Kaufpreis
Bei einem Annuitätendarlehen müssen die Kreditnehmer keine hohe Abschlussrate bezahlen
Keine Begrenzung der Fahrleistung
Kreditnehmer können selbst entscheiden, wie sie ihr Fahrzeug warten
Leasing
Kunden geben das Fahrzeug nach Ablauf der Vertragsdauer an den Händler zurück
Monatsrate ist von verschiedenen Faktoren wie dem Modell, der Nutzungsintensität und dem Finanzierungszeitraum abhängig
Leasingverträge erstrecken sich meist über ein bis drei Jahre
Umsatzsteuer entfällt, da das Fahrzeug nicht erworben wird
Unter Umständen müssen die Leasingnehmer für einen Minderwertausgleich aufkommen
Fahrleistung beim Kilometerleasing begrenzt
Leasingnehmer müssen die Servicevereinbarungen der Anbieter einhalten
Nicht nur in Bezug auf die Vertragsform, auch finanziell unterscheiden sich Leasing und Finanzierung. Allgemein gilt die Annahme, Leasing wäre günstiger als eine Finanzierung. Pauschal lässt sich dies allerdings nicht sagen, denn wie teuer das Leasingfahrzeug tatsächlich ist, erfahren die Kunden erst am Ende ihrer Vertragslaufzeit. Wurden alle Bedingungen erfüllt, die Kilometerangaben nicht überschritten und sind keine Mängel festzustellen, müssen die Leasingnehmer keine Mehrkosten bezahlen. In diesem Fall kann der Leasingvertrag günstiger sein.
Kostenbeispiel Leasing
Neupreis: 20.000 Euro
Laufzeit: drei Jahre
Sonderzahlung in Form einer Anzahlung: 4.000 Euro
Monatliche Rate inkl. Zinsen: 300 Euro
Gesamtkosten: 4.000 Euro + 10.800 Euro (300 x 36) = 14.800 Euro
Kostenbeispiel Finanzierung
Neupreis: 20.000 Euro
Laufzeit: fünf Jahre
Effektiver Jahreszins: 3,9 Prozent
Sonderzahlung in Form einer Anzahlung: 4.000 Euro
Monatliche Rate: 293,45 Euro
Gesamtkosten: 4.000 Euro + 17.607 Euro (293,45 x 60) = 21.607 Euro
Der Kunde bezahlt zwar in fünf Jahren etwa 32 % mehr im Vergleich zur dreijährigen Leasingperiode, im Anschluss geht das Fahrzeug jedoch in seinen Besitz über. Der Leasingnehmer muss, sofern er das Auto erwerben möchte, für eine hohe Schlussrate aufkommen oder den Restbetrag finanzieren.
Leasing lohnt sich für Selbstständige und Freiberufler, die ihre Leasingraten steuerlich geltend machen können. Doch auch für Privatpersonen kann sich der Leasingvertrag lohnen, wenn sie sich nicht langfristig an eine Finanzierung binden möchten. Dadurch wird ihnen ermöglicht, ein neues Fahrzeug zu nutzen, zu meist günstigeren Preisen als bei einem Kredit. Vorausgesetzt, es sind keine zusätzlichen Kosten in Bezug auf die Wertminderung oder eine Überschreitung der Kilometerleistung notwendig. Außerdem empfinden Verbraucher die relativ kurze Vertragsperiode beim Leasing als entscheidenden Vorteil gegenüber einer langjährigen Finanzierung.
Leasing lohnt sich vor allem für Personen, die wenig fahren. Aufgrund der geringen Kilometerleistung profitieren sie von günstigen Preisen beim Kilometerleasing.
Vorteile
kurze Laufzeit
niedrige Leasingraten
günstige Raten für Wenigfahrer
steuerlich absetzbar für Selbstständige und Freiberufler
Möglichkeit, immer ein neues Auto zu nutzen
Nachteile
diverse Vertragsbindungen wie Partnerwerkstätte und Servicepflichten
Fahrzeug geht nicht in den Besitz über
Leistung muss möglichst genau kalkuliert werden
unter Umständen teure Nachzahlungen
Leasingverträge lohnen sich in den meisten Fällen nur für Selbstständige, die von der steuerlichen Absetzbarkeit profitieren, sowie für Personen, die sich nicht langfristig an einen Vertrag binden möchten. Auch wenn die Raten beim Leasing deutlich günstiger als bei der Finanzierung sind, sollten Verbraucher bedenken, dass womöglich hohe Kosten nach Ablauf des Vertrages entstehen. Hinzu kommt, dass am Ende einer Leasingperiode ein neues Fahrzeug angeschafft werden muss, was erneut Kosten verursacht. Bei der PKW-Finanzierung hingegen sind die Raten höher und die Laufzeit länger. Dafür besitzen die Darlehensnehmer das Auto nach Rückzahlung des Kredits und müssen nicht für weitere Darlehens- oder Leasingraten aufkommen.
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