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Der Traum vom Fliegen kostet viel Geld: Ab circa 3.500 Euro können künftige Piloten zumindest den Segelflugschein machen. Wer größere Maschinen fliegen möchte, muss mit fünfstelligen Beträgen kalkulieren. Damit der Traum trotzdem Realität wird, kann für die Finanzierung auch ein Ratenkredit bei einer Bank aufgenommen werden. Wichtig ist dabei in jedem Fall, nicht nur Kreditangebote, sondern auch die Angebote der Flugschulen miteinander zu vergleichen. So lassen sich erhebliche Kosten einsparen.
Für die private Pilotenausbildung (PPL) gilt die Faustformel: Je größer das Flugzeug, umso länger die Ausbildung und desto höher sind am Ende die Kosten für den Flugschein.
Am günstigsten sind für Flugschüler die Kosten bei Segelflugzeugen, gefolgt von den Aufwendungen für einen Flugschein bei Ultraleicht-Flugzeugen.
Deutlich höhere, fünfstellige Geldbeträge müssen angehende Piloten bei motorisierten Flugzeugen, Helikoptern sowie mit Passagierlizenz bezahlen.
Wer sich den Traum vom Fliegen per Kredit finanzieren möchte, sollte rechtzeitig Ausbildungsangebote vergleichen und die Kosten realistisch planen.
Wer einen privaten Flugschein erwerben möchte, hat einige Voraussetzungen zu erfüllen. Denn wer später als Pilot ein Flugzeug führt, hat auch eine hohe Verantwortung. Dafür muss er auch die erforderliche Eignung besitzen. Der Start einer privaten Fluglizenz-Ausbildung beginnt daher mit diesen Anforderungen, die erfüllt werden müssen:
Zahlung der Anmeldegebühren
Mindestalter: 16 Jahre zu Beginn der Ausbildung; 17 Jahre zur Gültigkeit der Lizenz
Vorlage einer Geburtsurkunde
Fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis (Klasse 2)
Auskunft aus dem Verkehrszentralregister beim Kraftfahrt-Bundesamt
Polizeiliches Führungszeugnis
Nachweis über einen Erste-Hilfe-Kurs
Flugfunkzeugnis (wird i.d.R. mit dem Flugschein erworben)
Außerdem kann es sein, dass Bewerbern mit zu vielen Punkten im Flensburger Verkehrszentralregister möglicherweise keine Fluglizenz erteilt wird. Je nach Bundesland und Regierungsbezirk besteht auch die Möglichkeit, dass ein sogenanntes „erweitertes Führungszeugnis“ verlangt wird. Es muss dann nicht nur in der Flugschule, sondern auch bei der zuständigen Behörde vorgelegt werden. Erst danach gibt es für den Flugunterricht ein „Start frei“.
Tipp: Wer seine Leidenschaft zum Fliegen zu einem Beruf machen möchte, dem steht noch eine interessante Alternative zur Verfügung: die Bewerbung für die Pilotenausbildung bei einem Luftfahrtunternehmen. Dort erhalten geeignete Bewerber häufig über das eigene Ausbildungszentrum eine entsprechende Flugausbildung zum Piloten. In der Regel sind diese Ausbildungen sehr anspruchsvoll, aber auch in der Qualität hoch angesehen.
Wer die Ausbildung in der Flugschule plant, wird sich ganz am Anfang auch die Frage nach den Flugscheinkosten stellen. Grundsätzlich hängen diese natürlich vor allem davon ab, welches Flugzeug nach der Ausbildung geflogen werden soll. Und dafür gilt die Faustregel: Je größer das Flugzeug, desto anspruchsvoller die Ausbildung und umso höher können die Kosten für den Flugschein ausfallen. Sie sind also besonders von der gewählten Flugzeugklasse abhängig. Dabei fallen insbesondere folgende Gebühren und Kosten an:
Verwaltungskosten
Unterrichtskosten
Kosten für Lehrgangsunterlagen
Flugstunden (Bezahlung des Fluglehrers)
Prüfungsgebühren
Prüfungsflug
Achtung: Die Ausbildung an der Flugschule kann oft sowohl als Abendlehrgang oder Ganztagsunterricht absolviert werden. Wird der Flugunterricht komplett ganztags durchgeführt, kann damit die Ausbildungsdauer deutlich verkürzt werden. Dem Vorteil, Zeit gewonnen zu haben und schneller die Fluglizenz in der Hand zu haben, steht aber ein Nachteil gegenüber: Oft sind die Flugscheinkosten in der Ganztagsausbildung deutlich höher als in der Abendschulung. Abgesehen davon können Berufstätige in der Regel nur an den Abendkursen teilnehmen.
Tipp: Die Flugscheinkosten sind nicht bundeseinheitlich vorgegeben oder geregelt. Sie können also zum Teil deutlich je nach Flugschule und Region voneinander abweichen. Daher kann es sich lohnen, die Angebote von Flugschulen in der Nähe zu vergleichen.
Mit den relativ geringsten Kosten können Flugschüler ihre Lizenz für Segelflugzeuge erhalten. Je nach Flugschule und Ausbildungsgang müssen Erwachsene rund 3.500 Euro Kosten einplanen, Jugendliche können mit rund 1.000 Euro weniger für den Segelflugschein rechnen. Das sind allerdings Zahlen, die eine Untergrenze darstellen. Basis ist das absolute Minimum von 30 Flugstunden. Oft fallen dann doch mehr Stunden wegen zusätzlicher Starts an.
Kommt die Zusatzausbildung für den Flugschein zum Reisemotorsegler dazu, müssen noch weitere rund 1.200 bis 1.300 Euro eingeplant werden. Aber: Einige Vereine verlangen für die Flugscheinausbildung keine Gebühren. Als Mitglied des Segelflugclubs bleibt die praktische wie auch theoretische Ausbildung für die Flugschüler dann kostenfrei. Ausnahme: die Kosten für die Prüfung und das ärztliche Attest.
Soll der Flugschein für das Fliegen mit Ultraleichtmaschinen gemacht werden, sind in der Regel Kosten zwischen 5.000 bis 10.000 Euro zu erwarten. Hinzu kommen noch Prüfungsgebühren und Kosten für die Beschaffung von Unterlagen zur Vorlage bei der Anmeldung. Weitere Kosten entstehen, wenn die Lizenz für die sogenannte Passagierberechtigung erworben werden soll. Dabei sind nämlich weitere Flugstunden gefordert. Außerdem muss der zuständige Verband die Lizenz erteilen, wofür nochmals Kosten entstehen.
Die Flugscheinkosten bei einem angehenden Privatpiloten für Hubschrauber [PPL(H)] liegen oft zwischen 20.000 bis 30.000 Euro. Teilweise können durch Fernlehrgänge die Kosten gesenkt werden. Zusätzliche Gebühren für Prüfungen und Atteste kommen allerdings noch dazu.
Der Flugschein und die Kosten bei Gyrocoptern oder sogenannten Drehflüglern kann mit denen für einen Hubschrauber verglichen werden. In der technischen Funktionsweise und Optik ähneln diese den Hubschraubern.
In der Regel werden die zahlreichen privaten Flugschulen und Akademien die erste Anlaufstelle für eine private Flugscheinausbildung sein. Wer sich zum Beispiel für das Segelfliegen interessiert und auch noch genügend Zeit (1 bis 2 Jahre) mitbringt, kommt aber auch in einem Segelflug-Verein wesentlich günstiger an die Fluglizenz.
Bei einem gewerblichen Flugschein für hauptberufliche Verkehrspiloten werden vor allem Luftfahrtgesellschaften die beste Adresse für eine Flugschein-Ausbildung sein. Gerade hier kommen immer mehr Flugsimulatoren zum Einstiegstraining oder bei vorhandener Pilotenlizenz zur Wiederauffrischung praktischer Fähigkeiten zum Einsatz.
Tipp: Manche Flugschulen bieten Fluginteressierten für kleinere Geldbeträge Schnupperflüge mit „echten Flugzeugen“ in Kombination mit einer Flugvorbereitung per Flugsimulator an. So werden nicht nur realistische Eindrücke aus dem Cockpit eines Kleinflugzeuges vermittelt. Es kann auch ein erster Test für eine geplante spätere Pilotenausbildung sein.
Die Pilotenausbildung ist technisch anspruchsvoll und besteht im Wesentlichen aus einem Theorie- und einem Praxisteil.
Zunächst werden die ersten Abschnitte der Pilotenausbildung hauptsächlich in der Vermittlung theoretischen Wissens bestehen: Hier sollen die grundlegenden Kenntnisse für jede Fluglizenz vermittelt werden. Dazu gehören insbesondere die Fächer und technischen Themen:
Luftfahrtrecht (bzw. Luftverkehrsrecht)
Flugplanung und Überwachung
Instrumentenkunde
Wetterkunde (Meteorologie)
Allgemeine und Funk-Navigation
Aerodynamik
Flugzeugtechnik
Sprechfunk
Zum theoretischen Teil der Pilotenausbildung gehören der Lehrgang mit Unterrichtsstunden, ein Multiple-Choice-Test mit rund 2.500 Fragen sowie entsprechend aufbereitete Lehrmaterialien.
Die praktische Ausbildung besteht im Wesentlichen aus einer bestimmten Anzahl von Flugstunden: Vor der Prüfung müssen Flugschüler eine Mindestanzahl an Flugstunden je nach gewählter Flugzeugkategorie vorweisen können. Davon müssen auch bestimmte Mindestzahlen an Flugstunden mit Fluglehrer und im Alleinflug absolviert sein. Wesentliche Elemente der praktischen Ausbildung sind in der Regel
die Startvorbereitung (technische Überprüfung, Checklisten),
der Start selbst
die Kontrolle während des Fluges
verschiedene Flugmanöver
die Landung,
das Navigieren
besondere Situationen
Diese Bereiche werden mit Fluglehrer und natürlich auch im Alleinflug trainiert. Die notwendige Sprechfunkpraxis wird in einer Prüfung und per Sprechfunkzeugnis nachgewiesen.
Die Dauer der Flugscheinausbildung hängt zunächst von der Flugzeugkategorie ab. Daraus ergeben sich einerseits die Zahl der Unterrichtsstunden für die Theorie, die mindestens abgelegt werden müssen. Zum anderen sind in der praktischen Flugausbildung diese Stundenzahlen mindestens vorgeschrieben:
Segelflieger und Ultraleichtflugzeuge 30 Flugstunden
Kleinflugzeuge 45 Flugstunden
Kleinflugzeugen mit Instrumentenflug zusätzlich 55 Flugstunden
Hubschrauberpiloten 45 praktische Flugstunden
Realistisch sind aber oft noch weitere Stunden für komplette Anfänger ohne Vorkenntnisse und Praxis. Insgesamt kann die vollständige Flugscheinausbildung je nach Intensität der Lehrgänge und dem Angebot der Flugschule zwischen zwei Monaten und bis zu einem halben Jahr dauern.
Die Finanzierung des Flugscheins kann grundsätzlich auf zwei verschiedenen Wegen erfolgen:
Manche Flugschulen bieten an, dass der Flugschein in Raten abbezahlt wird. Zudem können die einzelnen Kostenpunkte ebenfalls erst dann bezahlt werden, wenn sie denn wirklich anfallen. So werden beispielsweise zunächst 10 Flugstunden gebucht und bezahlt und nach einigen Wochen oder Monaten die nächsten 10. Hierbei sind Fluganfänger jedoch stark auf die Kulanz der jeweiligen Anbieter angewiesen. Darüber hinaus können Flugschüler auch einen herkömmlichen Ratenkredit aufnehmen, der an keinen festen Verwendungszweck gebunden ist. Wichtig ist hierbei, den Finanzierungsbedarf im Vorfeld genau zu kalkulieren. Dabei sollte im Zweifelsfall auch ein kleinerer Puffer eingeplant werden, wenn beispielsweise doch noch einige Flugstunden mehr vor der Prüfung genommen werden sollten.
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