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Familiendarlehen

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Ein Familiendarlehen bietet günstige Konditionen

Bei einem Familiendarlehen handelt es sich um einen Kredit von Verwandten oder der Bank. Dabei ist der Kredit von Angehörigen besonders unbürokratisch. So können Eltern zum Beispiel ihre erwachsenen Kinder dabei unterstützen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen oder eine Finanzspritze bei der Geburt eines Kindes vergeben. FINANZCHECK.de zeigt Ihnen alle Vor- und Nachteile des privaten Darlehens innerhalb der Familie sowie mögliche Alternativen.

Das Wichtigste in Kürze

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  • Banken vergeben Familiendarlehen zu günstigen Konditionen.

  • Private Familiendarlehen sind meist zinslos oder weisen nur sehr geringe Kosten auf.

  • Bei hohen Kreditsummen und langen Laufzeiten ist es ratsam ein Vertrag aufzusetzen.

  • Eine steuerrechtliche Anerkennung des Familiendarlehens durch das Finanzamt ist möglich.

  • Sicherheiten sind keine zwingende Voraussetzung für die Vergabe eines Familiendarlehens unter Angehörigen.

  • Der klassische Ratenkredit kann eine Alternative zum Familiendarlehen sein.

Was ist ein Familiendarlehen?

Das Familiendarlehen bezeichnet Kreditmodelle, die sich speziell an Familien richten. In der Praxis tritt dieses Darlehen in zwei Formen auf:

1. Familiendarlehen als Bankprodukt

Viele Banken und Kreditportale verwenden den Begriff Familiendarlehen, um darunter ihre speziell auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnittenen Darlehensprodukte zu vermarkten. Bei einem Bankdarlehen tilgen Sie den aufgenommenen Betrag und zahlen jeweils auf die noch bestehende Restschuld einen Zins auf dem marktüblichen Niveau.

2. Familiendarlehen von Angehörigen

Ein Familiendarlehen können sich auch Angehörige untereinander vergeben. Zu Angehörigen zählen laut § 15 Abgabenordnung (AO) zum Beispiel Eheleute, Geschwister, Verlobte sowie Kinder und andere Verwandte. Dann kommt ein schuldrechtlicher Vertrag zwischen Familienangehörigen zustande. Dieser ist in der Regel ohne Zins ausgestaltet, es lässt sich aber auch in der Familie ein Zinssatz vereinbaren.

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Eine Besonderheit besteht in der Formlosigkeit. Das Rechtsgeschäft ist gültig, ohne dass die Parteien für den Vertrag eine besondere Form einhalten müssten. Das macht es besonders einfach. Auch hier existiert die Rollenverteilung in Kreditnehmer und Kreditgeber wie bei einem klassischen Bankkredit.

Gründe für ein Familiendarlehen

Das Familiendarlehen kann aus verschiedenen Gründen und Bedürfnissen in den Fokus rücken, dazu zählen zum Beispiel:

Sie planen wichtige Anschaffungen

Sie sind umgezogen und möchten neue Möbel kaufen, die Küche renovieren oder den Garten verschönern, aber von Ihrem Einkommen bleibt nichts dafür übrig? Oder müssen Sie die in die Jahre gekommene Heizung bald austauschen? Für Anschaffungen wie diese ist das Familiendarlehen ebenfalls nützlich. Das gilt gerade dann, wenn Sie es von einem Angehörigen zinsfrei erhalten.

Sie benötigen Unterstützung bei der Immobilienfinanzierung

Ein Hauskauf ist einer der häufigsten Gründe, weshalb sich Angehörige untereinander Geld leihen. Der große Wunsch nach einer eigenen Immobilie kostet in seiner Erfüllung viel Geld und ist gerade für junge Familien häufig schwer zu realisieren.

Sie können keinen klassischen Bankkredit aufnehmen

Wenn die Bonität nicht ausreicht, vergeben Banken häufig keinen Kredit an Familien. Gründe dafür können ein zu niedriges Einkommen oder finanzielle Verpflichtungen sein, die bereits bestehen und das Budget belasten. Ist dieser Weg nicht möglich, ist das Darlehen von Angehörigen eine Alternative.

Sie möchten finanzielle Engpässe überbrücken

Finanzielle Engpässe können ganz plötzlich durch verschiedenste Situationen wie Krankheit oder unerwartete Ausgaben entstehen. Diese können Sie mit einem Familiendarlehen überbrücken.

Darlehensvertrag aufsetzen und Risiken vermeiden

Bei hohen Kreditsummen und langen Laufzeiten ist es ratsam, alle Bedingungen des Familiendarlehens in einem Vertrag schriftlich festzulegen. So beugen Sie auch nach längerer Zeit Streitigkeiten vor. Den Kreditvertrag können Sie entweder per Hand verfassen oder sich eine Vorlage aus dem Internet suchen. Sie müssen in der Regel keinen Notar aufsuchen und den Kreditvertrag beglaubigen lassen. Nur bei sehr hohen Kreditsummen sollten Sie aufgrund der steuerlichen Rechtslage einen Experten hinzuziehen. Im Vertrag für das Familiendarlehen sollten alle relevanten Konditionen festgelegt sein:

  • Darlehensnehmer

  • Darlehensgeber

  • Darlehenssumme, Laufzeit und Zinssatz

  • Rückzahlungstermine

  • Garantien oder Sicherheiten

  • Kündigungsmöglichkeiten

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Zinsen und Konditionen beim Familiendarlehen

Sie sollten folgende Eckdaten im Vorfeld mit Ihrem Angehörigen klären:

Zinsen festlegen oder ausschließen

Das private Familiendarlehen bietet die Besonderheit, dass Sie den Zins völlig frei festlegen können. Eine solche Auswahlmöglichkeit haben Sie bei einem klassischen Bankkredit nicht. Sie profitieren von einem Familiendarlehen, wenn der Sollzins deutlich unter dem aktuellen Marktzinsniveau liegt oder gar nicht gefordert wird. Sehen Sie sich am besten an, welche Zinsen Banken bei ihren Familiendarlehen verlangen. Dann erhalten Sie einen Orientierungswert für Ihren eigenen Sollzinssatz.

Laufzeit festlegen

Neben dem Zinssatz müssen Sie noch weitere Konditionen wie die Laufzeit festlegen. Wie viel Zeit soll der Kreditnehmer für seine Rückzahlung erhalten? Gerade bei einem Familiendarlehen sind längere Laufzeiten empfehlenswert. Daraus resultieren niedrigere Monatsraten für die Tilgung, weshalb Sie mit Ihrem monatlichen Budget besser haushalten können.

Rückzahlungsart festlegen

Außerdem müssen Sie die Rückzahlungsart festlegen. Möglich sind Annuitäten, bei denen die Monatsraten über die gesamte Laufzeit immer gleich hoch sind. Oder Sie vereinbaren variable Raten. Diese sind flexibler und ermöglichen, Rückzahlungen an Ihre jeweiligen finanziellen Möglichkeiten anzupassen.

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Steuerliche Aspekte beim Familiendarlehen 

Eine steuerrechtliche Anerkennung des Familiendarlehens durch das Finanzamt ist möglich. Es müssen aber einige Voraussetzungen erfüllt sein. Das Finanzamt ist hier häufig besonders kritisch, weil bei der Kreditvergabe innerhalb der Familie viele Missbrauchsmöglichkeiten bestehen. Im Hinblick auf die Besteuerung der Zinsen besteht beim Familiendarlehen der Vorteil, dass nicht unbedingt der persönliche Steuersatz des Kreditgebers Anwendung findet. Stattdessen gilt die Abgeltungssteuer, die deutlich günstiger ist.

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Wussten Sie, dass…

…es ein steuerlicher Vorteil sein kann, wenn Eltern ihren Kindern kein zinsloses Darlehen, sondern ein Kredit mit Zinsen vergeben? In der Regel profitieren in Bezug auf die Steuer beide Seiten davon.

Beispiel für ein Familiendarlehen mit Zinsen

Die Eltern geben ihrem erwachsenen Sohn eine höhere Darlehenssumme für die Immobilienfinanzierung eines Mietshauses. Er tilgt diese mit einer monatlichen Rate und rechnet den vereinbarten Zinssatz dazu. Damit zahlt er in der Regel weniger Zinsen als bei einem Bankkredit und kann als Vermieter von den Mieteinkünften Schuldzinsen als Werbungskosten abziehen. Schuldzinsen können Sie aber nur bei Immobilien abziehen, die Sie vermieten – nicht bei Wohneigentum, in dem Sie selbst wohnen. Die Eltern erhalten hingegen höhere Zinsen als bei einer Bank. Für sie handelt es sich sogar um steuerfreie Zinserträge, wenn sie die Sparerpauschbeträge nicht überschreiten (Alleinstehende: 801 Euro, Verheiratete: 1.602 Euro).

Schenkungssteuer beachten bei zinsfreien Darlehen

Probleme mit dem Finanzamt können entstehen, wenn kein Zins vereinbart ist. In diesem Fall könnte eine Schenkung vorliegen. Das hat auf die Darlehensvergabe an sich oder die Rückzahlung keinen direkten Einfluss. Allerdings fällt in Deutschland eine Schenkungssteuer an, wenn das Darlehen den Freibetrag überschreitet. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, zumindest einen sehr niedrigen Zinssatz zu vereinbaren und einen Vertrag aufzusetzen. Damit lässt sich eventuell der Eindruck zerstreuen, es handle sich um eine Schenkung.

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Wie hoch ist der Freibetrag bei einer Schenkung?

Der Freibetrag liegt in Deutschland bei 500.000 Euro, wenn es um Schenkungen an Ehepartner bzw. eingetragene Lebenspartner geht. Er sinkt auf 200.000 Euro bei Schenkungen an die Enkel oder Urenkel. Bei allen anderen Angehörigen ist er deutlich niedriger.

Das sollten Sie bei einem Familiendarlehen beachten

Neben der möglichen Auslegung als Schenkung, sollten Sie weitere wichtige Punkte bei einem Familiendarlehen beachten:

  • Eigenständige Konten nutzen: Kreditnehmer und Kreditgeber sollten über eigenständige Konten verfügen. Es darf keine Kontoidentität bestehen.

  • Zahlungen in bar vermeiden: Die Zahlungen sollten über Ihr Konto erfolgen. Das trifft insbesondere dann zu, wenn Sie steuerliche Vorteile nutzen möchten. Außerdem haben Sie so die beste Übersicht über den Geldfluss. 

  • Restschuldversicherung abschließen: Gerade bei hohen Summen kann eine Restschuldversicherung sinnvoll sein. Damit sichert sich der Kreditnehmer gegen Zahlungsausfälle ab. Kann er die Rate in einem Monat nicht leisten, springt die Versicherung ein.

  • Rückzahlungen belegen: Sie sollten von Anfang an darauf achten, dass Sie Rückzahlungen belegen können, sodass nicht der Verdacht eines Scheinvertrags aufkommt. Das ist auch dann hilfreich, wenn es zu Streitigkeiten innerhalb der Familie kommt.

Vor- und Nachteile beim Familiendarlehen

Das Familiendarlehen stellt eine spannende Option in der Finanzierung kleiner und großer Wünsche dar. Es hat jedoch auch Nachteile, die Sie als Kreditnehmer kennen sollten, um die richtige Entscheidung treffen zu können:

VorteileNachteile
Familiendarlehen sind häufig zinsfrei.
Hohe Darlehen über eine lange Zeit können sich zur Steuerfalle entwickeln.
Negative SCHUFA-Einträge spielen bei Darlehen von Angehörigen keine Rolle.
Steuerlich problematisch sind die Familiendarlehen gerade dann, wenn Sie die Freibeträge übertreten.
Wenn Sie einen Zins vereinbaren, kann dieser unterhalb des gängigen Marktzinses liegen.
Nicht in jeder Familie finden sich ausreichend finanzkräftige Mitglieder für die gewünschte Kreditvergabe.
Ein Beleihungsrahmen ist beim Familiendarlehen nicht relevant.
Familiendarlehen können unter Umständen zu Streitigkeiten und/oder Spannungen führen.
Familiendarlehen sind häufig flexibler und haben geringe oder gar keine formalen Anforderungen.

Der Ratenkredit als Alternative zum Familiendarlehen

Natürlich ist das Familiendarlehen – sowohl als Kredit von Angehörigen als auch als Bankprodukt – nicht die einzige Option für eine Finanzierung. Die Kreditinstitute offerieren viele weitere Angebote, mit denen sich Ihr Finanzierungswunsch realisieren lässt. Zu den gängigsten Alternativen gehört der klassische Ratenkredit. Sie sind beim Ratenkredit in Hinblick auf die Kredithöhe praktisch nicht eingeschränkt und können die Laufzeit frei wählen.

Wussten Sie, dass sich die meisten Großstädter vor allem mit der Familie über Ihre Finanzen austauschen und 13% keinen Kredit aufnehmen, da ihnen die Zinsen zu hoch sind? Die Antwort darauf kann ein privates Familiendarlehen sein. Sie haben aber auch die Möglichkeit, die Kosten mit einem Kreditvergleich zu senken. Diese und viele weitere spannende Fakten, finden Sie in der groß angelegten Studie „Zeit für Geld“ von FINANZCHECK.de! Klicken Sie sich jetzt durch die kostenlosen Ergebnisse der Finanzstudie!

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FINANZCHECK.de bietet Ihnen die Möglichkeit, Konsumentenkredite von über 20 Partnerbanken miteinander zu vergleichen und liefert Ihnen dafür alle wichtigen Daten. Dazu gehören der Sollzins und der effektive Jahreszins sowie besondere Konditionen, die mit den einzelnen Kreditangeboten verbunden sind. Es sind nur wenige Eingaben erforderlich, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Gerade junge Familien können durch einen Kreditvergleich häufig viel Geld sparen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Angaben stehen beim Familiendarlehen im Vertrag?

Familiendarlehen haben als private Kredite keine feste Schriftform, einige Angaben sind aber üblich. Dazu gehören die Rückzahlungsmodalitäten, der Sollzins und die Laufzeit. Sie können auch Zeitpunkte festlegen, an denen der Darlehensnehmer Rückzahlungen zu leisten hat. 

Welche Sicherheiten sind bei einem Familiendarlehen angebracht?

Sicherheiten sind keine zwingende Voraussetzung für die Vergabe eines Familiendarlehens unter Angehörigen. Sind sie im Vertrag vereinbart, kommen häufig Wertgegenstände wie Uhren, Gemälde oder auch Autos zum Einsatz. 

Wann ist das private Familiendarlehen ungültig?

Es besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass der zwischen Familienmitgliedern geschlossene Darlehensvertrag ungültig ist. Zwar bleibt es Ihnen überlassen, was Sie darin festlegen, nach § 138 BGB kann jedoch Wucher vorliegen, wenn der festgelegte Zinssatz den üblichen Bankzins um mehr als das Doppelte übersteigt. 

Kann jeder ein Familiendarlehen erhalten?

Innerhalb der Familie erfolgt die Kreditvergabe in der Regel völlig frei. Banken knüpfen die Gewährung hingegen an Bedingungen und setzen zum Beispiel voraus, dass Sie mindestens ein Kind haben. 

Patrick Reuter

Patrick Reuter

Patrick Reuter, Diplompolitologe für internationale Beziehungen, hat seit über 20 Jahren Erfahrungen und Expertise in der Banken- und Versicherungswirtschaft. Bereits vor seiner Anstellung bei Finanzcheck.de war Patrick Reuter Experte für Beitrags- und Leistungsrecht von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen. Seit 2012 ist Patrick Reuter das Herzstück von Finanzcheck.de wenn es um das Wissen auf dem deutschen Kreditmarkt und die bestmögliche Beratung für unsere Kunden geht.